collabor.at
Collabor.at
2008
Installation, verschiedene Materialien
Der erste Blick fällt auf einen altertümlichen Fernsehapparat, der eine 60er-Jahre Wohnzimmerecke zu möblieren scheint. Daneben aber stehen nomadische Versatzstücke: ein Campingtisch und ein geöffneter alter Koffer. Ein Stahlrohrsessel wie vom Sperrmüll lädt ein, darauf Platz zu nehmen, den Kopfhörer aufzusetzen und der laufenden Fernsehsendung zu folgen. An der Wand klebt an Stelle eines Bildes ein Aufkleber in Form einer leeren Sprechblase. Eine blaue, lackenförmige Plastikplane fungiert als Teppich der heimeligen Szene und verweist auf den Inhalt des Films: Eine Dokumentation des Projekts "grüße an die nachbarInnen" von 2006. Das Künstler_innenkollektiv collabor.at hatte in Lunz am See eine schwimmende Wohnflächensituation geschaffen: deren "in die see- und berglandschaft wie hinein collagierte utensilien häuslichen lebens" haben "den lunzer see temporär zu ihrem grundstück erkoren, die lunzer bevölkrung zu nachbarinnen erklärt und zu haus{floß}besichtigungen geladen".
Die Installation von collabor.at erinnert an ein Display für die von ihnen gemeinsam durchgeführten Projekte und ist insofern eine für sie untypische Arbeit, denn die vier Künstler_innen Johanna Reiner, Johannes Hoffmann, Maria Calligaris und Tom Haberfellner schaffen sonst gemeinsam Situationen, die auf Partizipation angelegt sind und gesellschaftliche Wirklichkeiten zur Diskussion stellen.