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RAM

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RAM
Servicestation für Inflationen
limitierte Edition IEFS - Wien
2008

 

Im Zuge der Eröffnung der Ausstellung haben die Künstlerinnen von RAM hinter mehreren Tischen Platz und den Betrieb ihrer "Servicestation " aufgenommen. Selbst schwarz gekleidet, bilden die vier mit den Vitrinentischen eine ästhetische Einheit, über der das beleuchtete gelbe Schild "RAM" sofort aufzeigt, wer hier am Werk ist. Hinter Glas sind Urkunden, Gebrauchsanleitungen, in Nylon eingeschweißte Geldscheine zu sehen.

Als Teil ihrer Serie "Inflatables" konzipiert können Käufer ihre Investition im Wert von zehn Euro "aufblasen" lassen.  Man wähnt sich in einer hochprofessionellen aber leicht anrüchigen Geldfälscherwerkstätte, in der man augenzwinkernd zum Komplizen wird, während man sein Geld gibt und allerlei persönlichen Daten registrieren lässt.

Ziel der Aktion ist, Geld innerhalb ihrer Produktionsstraße zuerst zu vernichten und dann mit den Mitteln der Kunst zu vermehren beziehungsweise im Wert zu steigern.

Am Ende erhalten die Investoren das vor ihren Augen produzierte Kunstwerk in limitierter Auflage.

 

 

Fragebogen RAM

 

Wie würdest Du Euer Kollektiv beschreiben (Form + Inhalt, Aufgabe)?

 

Katha: ...als Zusammenschluss von Menschen / mit verschiedenen Fähigkeiten die versuchen gemeinsam Projekte zu realisieren / mit den verschiedenen Fähigkeiten der Einzelnen

Martin: Kollektiv von KünstlerInnen und Kreativen. Um gemeinsam leichter und efffizienter zu überleben.-

Jakob: veränderlich Masse – unkonstantes Getriebe mit starker freundschaftlicher Bindung

Barbara: Gruppe von Künstlerinnen und Architektinnen die Not zur Tugend gemacht haben + Dienstleistung + Forschung anbieten um die eigenen künstlerischen Projekte zu realisieren. Hauptgewicht liegt aber noch bei der Dienstleistung

 

Kannst du etwas über die Entstehung erzählen?

 

Kata: vormaliges Zusammenarbeiten in anderen Kollektiven, Studium, Brotjob. -> Raumsuche -> RAM / Arbeitsspeicher – Schillerstraße

Martin: Aus Freundschaft gewachsenes Bedürfnis zusammenzuarbeiten + effektiv zu Produzieren.

Jakob: Jahrelanges Zusammenarbeiten + Freundschaft+ Vertrauen  => „mach ma doch was zusammen“...“mehr eigene Kunst“ ->  Vereinsgründung -> erste Jobs gemeinsam -> erste Kunstprojekte -> es läuft !

Barbara: - gewachsene Struktur -> Freunde durch gemeinsame Arbeit (€ ) - Wunsch nach mehr -> Abspaltung aus Fa. (Dienstleistung) -> Gründung von RAM Verein

 

Gibt es Vorbilder für Eure Zusammenarbeit?

 

Kata: In Bezug auf künstlerische Zusammenarbeit => TIMESUP (Linz)

Martin: Nein, nicht wissentlich.

Jakob: Fast nicht ->  mehr oder weniger Eigenentwurf mit vielen Parallelen zu ähnlichen Institutionen.

Barbara: nicht wirklich, wir sind eine gewachsene Struktur, Vorbilder wären  ev.  Manufakturen im 19.Jh. bzw. Kunstateliers, Werkstätten des 18.Jh (Rubens z.B.)

 

Auf welcher Basis funkitionieren die Beziehungen? (Freundschaft, Genossenschaft, Mitstreitertum, Liebe,...)

 

Kata: von allem ein bisschen, von manchem mehr...

Martin: Freundschaft,

Jakob: 80 % Freundschaft   20% Mitstreitertum

Barbara: Vertrauen, Freundschaft, Erfahrung

 

Wie kommuniziert Ihr?

 

Kata: Verbal, Telefon, Mail, Besprechungen,...

Martin: Ständiger Austausch / Telefon / Netz (Mail)

Jakob: Mal so mal so hauptsächlich direkt > Besprechungen u. Telefon , Mail

Barbara: Zu wenig! Mail + Gespräch; meist unter Druck, wenig vorbereitet, too less time !

 

Gibt es Arbeitsteilung und welcher Art?

 

Kata: meistens den Fähigkeiten der Einzelnen entsprechend (Putzen müssen alle)

Martin: jeder macht was er am liebsten macht + kann

Jakob: - bei Dienstleistung gibt es ein Projektleitersystem (Koordinator o Kutscher) alle Aufgaben werden je nach Bedarf aufgeteilt. - bei Kunstpr. Initialzündung durch eine Person, Entwicklung durch Gruppe oder Teile der Gruppe --> doch auch hier wird versucht Aufgaben bestmöglich nach Kompetenzen zu verteilen (schwierig)

Barbara: Nach Talent und Interesse; aber auch gewachsenen Strukturen

 

An welchen Stellen gibt es Konflikte?

 

Kata: manchmal / meisten inhaltliche Gründe / viele Ansichten müssen unter einen Hut gebracht werden. – gibt es aber auch da gute Toleranz und...

Martin: gibt’s immer wieder, wichtig ist, dass alles sachlich abgehandelt wird und nichts persönlich genommen wird.

Jakob: Definition der eigenen Kompetenz und Position in der Gruppe

Barbara: An der Schwelle von „ich“ und „Kollektiv“ und wenn Wertigkeiten bzw. Präferenzen zugunsten der Gruppe notwendig wären. Der Ansatz „hinter“ der Gruppe zu stehen kann z.T. schwierig sein + Egoshooting!

 

Arbeit ist ...(Definition) – inwieweit gilt dieser Begriff, wie würdest Du in erweitern?

 

Kata: was ich zwischen 8 und 16 Uhr mache (Scherz) (aber irgendwie stimmts) -> Kinder ! /  worüber ich nachdenke beim Einschlafen

Martin: Arbeit ist bezahlte Freizeit

Jakob: Mein Leben: bestimmt meinen Alltag und das funktioniert so lange ich mich relativ frei bewegen kann  -> somit wird ein 9 – 5 Job unmöglich

Barbara: (?) immer weiter, lernen , ..., machen, neu neu Hurra !

 

Welchen Zusammenhang haben Arbeit und Identität für Dich?

 

Kata: wenn ich etwas fertig habe, und ich schau mir das an, ich bin zufrieden damit (egal ob  künstl. Arbeit oder Job) – dann ist ein teil von mir weiter fertig. -> ich fühl mich gut und ganz...bla, bla

Martin: Da ich meine Arbeit (Kunst) vor meine Person stelle und so durch gute Kunst glänzen möchte forme ich meine Identität durch meine Arbeit.

Jakob: Das stellt sich für mich wie ein Kreislauf dar. Die Arbeit beeinflusst die Identität und zurück usw.

Barbara: Arbeit ist wichtiger und wesentlicher Teil meines Lebens, der mich belebt + beschert. In der Gruppe ein permanentes Feedback zu haben wäre ideal

 

Hat die Arbeit im Kollektiv Auswirkungen auf Deinen Identitätsbegriff?

 

Kata: man muss ein bisschen seine eigene Identität aufgeben um die kollektive Identität zu stärken

Martin: Ja. Durch die Gruppe müssen immer wieder Kompromisse gemacht werden um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Arbeit steht trotzdem vor dem Kollektiv

Jakob: -Erweiterung des relativen Horizonts + Möglichkeit; Mini Netzwerk, Sicherheit

Barbara: Bereicherung! Ich werde stärker durch die Gruppe

 

Welche Rolle spielen Missverständnisse im Prozess der Zusammenarbeit?

 

Kata: Missverständnisse führen eher zu Konflikten. ...außer das Ergebnis oder der Prozess verläuft dadurch besser – dann ist jeder glücklich 

Martin: Missverständnisse werden durch den ständigen Kontakt schnell ausgesprochen.

Jakob: Da sie immer existieren werden eine sehr wichtige

Barbara: Eine zentrale Rolle! Niemals der Sprecher bestimmt die Bedeutung eines Satzes, immer der HörerIn ! Missverständnis ist Teil des Prozesses + hilft bei der Ausarbeitung + Klärung

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