IEFS Shop / Eröffnung
25. September 2009, Installation, Galerie Sumpfhahn, Berlin
Eröffnung: Freitag, 25. September, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 26. Sept. bis 20. Okt 2009
Kolonie Wedding / Galerie Sumpfhahn, Koloniestraße 38, 13359 Berlin
IEFS - Institut für Experimente und Fragen zu Sozialeinheiten - steht für das Künstlerinnenkollektiv Ursula Kiesling und Maki Stolberg. Markenzeichen von IEFS ist es, mit den zufällig oder systematisch Beteiligten innerhalb eines gesetzten Rahmens in Interaktion zu treten: gewechselte Sätze werden zu Wortspenden, Interviews werden zu Bild- und Tonmaterial, Handlungsanweisungen werden zu Gegenständen. Diese dienen dann als Ausgangsmaterial für weitere Untersuchungen, in denen IEFS erhebt, erfasst, vermisst und Bild gebende und statistische Verfahren einsetzt, um schließlich ein Sichtbares zu generieren, zumeist als Installation, die sowohl die Ausgangsidee in sich trägt, als auch die Spuren aller Begegnungen und so ein für den Moment gültiges Gruppenbild abgibt. (z.B.: mit arbeit//work of art – acht positionen kollektiven arbeitens, VBKÖ Wien 2008; apparat, ESC im labor/steirischer herbst 2006)
Die Installation Shop basiert auf der Assoziation zur einladenden Berliner Galerie Sumpfhahn, einem Raum, dem seine ursprüngliche Verwendung als Geschäftslokal anzusehen ist. Recherchen zu Geschäftsräumen in der Kunst führten zu Frans van Mieris Gemälde „Kavalier im Verkaufsladen“, auf dem die Qualitäten von Geschäft im goldenen Zeitalter holländischer Handelsmacht dargestellt sind und das dem IEFS Shop als metaphorische Matrix zugrunde liegt, um diese Qualitäten in der Gegenwart festzumachen: Das Gespräch, die Verführung, die bürgerliche Freiheit oder das haptisch Sinnliche des Kaufakts.
Im Berliner Wedding, einer Umgebung, in der das Straßenbild geprägt ist von Menschen, die Geschäfte machen, hat IEFS in einer einwöchigen Aktion im Juli nach den Motto „es kauf wer will“ den Galerieraum Sumpfhahn dazu genutzt, zu erkunden, was die Wesensmerkmale sind, die heute einen Laden ausmachen. Täglich wurden im und vor dem Lokal Objekte, die auf die sinnlichen, sozialen oder symbolischen Qualitäten des Kaufens verweisen produziert, um den Shop zu füllen. Da das in dem kurzen Zeitraum gelingen sollte, wurden befreundete Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich an der Produktion zu beteiligen. Passanten, die verweilten oder eintraten, wurden in Gespräche verwickelt, um zu erforschen, ob wirklich kaufen kann, wer kaufen will.
Unter Mitwirkung von Ilona Kalnoky, Karin Pinter-Koschell und Andreas Orsini-Rosenberg
Die Installation Shop ist Teil der geführten Touren durch die Kolonie Wedding:
Sa, 26. u. So, 27. September, 15-18 Uhr
Info:
Medienecho:
nightoutatberlin.jaxblog.de